Was ist Exportwirtschaft?

Wir kennen die Aussage: „Deutschland ist Exportweltmeister!“. Ob diese tatsächlich noch so getätigt werden kann, ist allerdings eine gute Frage. Denn in China hat der Export stark zugenommen. Auch andere Länder exportieren mehr, als sie selbst verbrauchen. Da es sich in jedem Land um andere Produkte handelt, sollte man meinen, dass es nur bedingt Konkurrenz auf dem weltweiten Markt gibt. Aber weit gefehlt. Trotzdem: Würde die Exportbilanz unter einen Betrag Null fallen, könnte dies nicht nur einen starken Einbruch in diesem Branchen nach sich ziehen, sondern auch unter den Zulieferern und anderen Branchen.

Was hat man unter Export zu verstehen?

Unter Export versteht man den grenzüberschreitenden Handel und das entsprechende Verbringen der Waren. Auch Dienstleistungen können exportiert werden. Wie jede Form des Handels unterliegt auch der Export den Gegebenheiten von Angebot und Nachfrage. Das Angebot ist im Inland zu finden, die Nachfrage im Ausland. Dennoch wird die Nachfrage, die aus dem Ausland eintrifft, im Inland entstanden bzw. entfacht worden. Aus diesem Grunde können unterschiedliche Waren auch aus verschiedenen Ländern gekauft werden, um im Einfuhrland denselben Zweck zu erfüllen.

Woher kommt das Exportaufkommen?

Gehen wir von den Anfängen der Exportwirtschaft aus, werden wir feststellen, dass von bestimmten Gütern ausreichend produziert wurde, dass interessierte Käufer aus dem Ausland diese kaufen konnten, ohne dass auf dem Binnenmarkt ein Defizit entstanden wäre. Aufgrund der Qualität stieg die Nachfrage im Ausland nach den bereits bekannten Produkten. Dies führte zu einer Produktionssteigerung in diesem Produktionssektor. Die Produktionsmenge, die die Nachfrage des Binnenmarktes übersteigt und somit ins Ausland verbracht werden kann, nennt man Überschuss. In vielen Branchen kommt es durch die anfängliche Ausfuhr zu einer erhöhten Nachfrage, die ebenfalls bedient werden möchte. Für das entsprechende Unternehmen kommt es demnach zu einer Produktionssteigerung. Auch andere Abteilungen, etwa der Vertrieb / Versand sind davon betroffen. Kein Wunder, ist es doch die Aufgabe des Exporteurs in den meisten Fällen auch, den Transport zum Empfängers zu organisieren. Sicherlich ist dies auch aus dem Ausland möglich, aber nicht die übliche Vorgehensweise. Die meisten Empfänger verlassen sich auf die guten Kontakte des Versenders, um die Sendung auf den Weg zu bringen.

Warum ist der Export so wichtig für die Wirtschaft eines Landes?

Kommt es zu einem Anstieg des Exportaufkommens, so kommt es infolge zu verschiedenen positiven Effekten, die dieses Land  verzeichnen kann:

  • Mehr Umsatz der betroffenen Unternehmen
  • In Folge absinken der Arbeitslosenzahlen, da erhöhtes Produktionsaufkommen die Nachfrage nach Arbeitskräften erhöht
  • In Folge ansteigen der Steuereinnahmen des Staates
  • Die Kaufkraft der Menschen in dieser Region steigt
  • Die Infrastruktur kann verbessert werden, was allen Bewohnern der betroffenen Region zu Gute kommt. Indirekt profitieren alle Bewohner des betroffenen Bundeslandes.
  • Produktions- und Auftragsanstieg auch bei den Zulieferern bzw. Lieferanten der betroffenen Export-Unternehmen mit den gleichen positiven Folgen wie für das Export-Unternehmen

Sollte diese Liste nicht vollständig sein, so wird dies vermutlich richtig sein. Eines aber ist absolut eindeutig. Wenn die Produktion überschüssig wird, sodass nicht nur die eigene Region, der eigene Staat versorgt werden kann, wird der Überschuss bei entsprechender Nachfrage ins Ausland verkauft. Bleibt die Nachfrage aus, wird die Produktion wieder zurückgefahren. Alles in allem geht es allen Menschen, die von der Exportwirtschaft direkt oder indirekt betroffen sind, besser als zuvor.

Nicht ohne meinen Spediteur

Der Transport ins Ausland gehört zwar nur indirekt zur Exportwirtschaft, doch ist ein Verlauf ins Ausland ohne den Versand der Ware gar nicht machbar. Denn nur die wenigsten Käufer besitzen eine eigene LKW-Flotte. Der Spediteur jedoch ist der Spezialist schlechthin für jegliche Transporte ins Ausland. Je nach Produkt und Empfangsland kann zwischen einem Versand mit dem LKW, der Bahn, dem Schiff oder dem Flugzeug ausgewählt werden.

Der Spediteur ist auch für die ausfuhrtechnische Zollabfertigung zuständig. Entweder führt er dies im Auftrage seines Kunden durch oder ist von diesem bevollmächtigt, die von diesem übergebenen Ausfuhrpapiere beim Zoll zu präsentieren. Die Ausfertigung schriftlicher Zolldokumente ist in der heutigen Zeit nur noch bedingt üblich. Das meiste wird auf dem elektronischen Wege übermittelt, sodass der Spediteur nur bedingt, unter anderem auch beratend, in die Zollabwicklung involviert ist. Doch dies ist immer eine individuelle Absprache mit dem Kunden. Schließlich ist der Spediteur der „Zauberer“, der einen Versand in alle Ecken der Erde möglich macht.

Kann jedes Gut exportiert werden?

Diese Antwort kann nur mit einem klaren NEIN beantwortet werden. Verschiedene Güter unterliegen einem vollständigen oder teilweisen Ausfuhrverbot. Hierzu gehören unter anderem Waffen sowie diverse Gefahrengüter. Auch Bestandteile, aus denen man Waffen herstellen könnte, stehen auf dieser Verbotsliste.

Doch selbst wenn ein Produkt exportiert werden darf, muss auch geklärt sein, ob es im Empfangsland eingeführt werden darf. Sollte es ein Einfuhrverbot geben, kann das Produkt gar nicht erst ausgeführt werden. Für jedes einzelne Land sind diese Verbote aufgelistet und werden regelmäßig aktualisiert.

Import-Export-Vergleich

Länder wie Deutschland sind in der Lage, die meisten Produkte, die es benötigt, selber herzustellen. Damit versetzen sie sich selbst in die Lage, mehr Waren exportieren zu können, als sie im Gegenzug importieren müssen. Sie können sich gewissermaßen die Produkte, die importiert werden. Dies führt dazu, dass oftmals die importierten Waren genauso teuer / günstig sind wie die heimischen Produkte. Für die Menschen, die hier leben, ist dies ein sehr vorteilhafter Zustand. Denn sie haben eine größere Vielfalt in den meisten Dingen zur Auswahl. Und dies noch zu günstigen Preisen. Somit sind sie in der Lage, mehr Geld für diverse Waren auszugeben. Gäbe es nur den reinen Binnenmarkt, wären die Waren nicht nur teurer. Es gäbe auch nicht so eine große Vielfalt.

EU-Binnenmarkt – EU-Aussenmarkt

Zum EU-Binnenmarkt zählen alle Mitgliedsstaaten des europäischen Bündnisses. Da innerhalb der EU die Grenzen nicht mehr vorhanden sind, gelten alle Staaten als ein einziges Zollgebiet. Daher fallen für die meisten Waren keine Genehmigungen oder Beschränkungen an. Auch Zölle werden nicht erhoben.

Für Waren, die in das Außereuropäische Ausland verbracht werden, gelten andere Regelungen.

Länder, die einen großen Teil ihrer in Inland produzierten Waren ins Ausland verbringen können, sind damit in der Lage, großen Wohlstand für ihre Bevölkerung zu kreieren.

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